Skip to content

4 Tage Pässefahren mit Campingausrüstung - 24-27. Juni 2021

Tag 1: Landquart - Davos - Flüela - Silvaplana
116km - 2545hm














Tag 2: Silvaplana - Julier - Via Mala Schlucht - San Bernardino - Bellinzona
154km - 2313hm




















Tag 3: Bellinzona - Airolo - Nufenen - Ullrichen
94km - 2329hm






















Tag 4: Ulrichen - Furka - Schöllenen - Erstfeld
70km - 1128hm

















Der Rheinquelle-Trail oder die schönste Art, Muskelkater zu bekommen

Das Jahr 2021 fordert den Athleten mal wieder kräftig. Nein, nicht wegen Corona, sondern wegen des Wetters. Das Ende unseres Büsslitrips im Juni wollten wir auf dem TCS Camping in Disentis verbringen, aber anhaltendes Schlechtwetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Interessanterweise bekommt man bei Absage keine Rückerstattung des im Voraus bezahlten Aufenthalts, was ich für Campings befremdlich finde. Immerhin erklärte man sich aber dazu bereit, den Betrag an einen künftigen Aufenthalt im gleichen Jahr anzurechnen. Und was hat das jetzt mit dem Wettkampf zu tun? Also: Nach unserer Rückkehr aus den Ferien "stolperte" ich in einem Sportgeschäft über einen Flyer für den Rheinquelle-Trail, welcher in Sedrun stattfindet. Und Sedrun liegt direkt neben Disentis. Und auf dem dortigen Camping haben wir noch Guthaben. Und ich habe in den Ferien ein paar schöne Trailläufe durchführen dürfen. Also total logisch, dass ich mich natürlich sofort anmelden musste und kaum 2 Stunden später waren Camping- sowie Startplatz gebucht. Yeah!


[...fast forward zum 10. Juli...]

Ich stehe an der Startlinie in Sedrun und freue mich. Endlich mal wieder ein grosser Lauf. Bei bestem Wetter. In den Bergen! Am Vorabend erwog ich wegen der heftigen Nebenwirkungen der fünf Tage vorher erhaltenen zweiten Moderna-Impfung noch eine Ummeldung auf die kurze Strecke, aber liess es dann bleiben. 41km und 3000hm tönen einfach zu verlockend und wenn's tough wird, dann wird es das eben. Mein Schädel ist für so etwas hart genug. Aber jetzt los, fast hätte ich das Startsignal verpasst! Zuerst rollen wir locker vom Sportplatz Sedrun zum Talboden, bevor wir uns in den ersten Anstieg des Tages zum Garvers di Tgom werfen. Was jetzt etwas übertrieben formuliert ist, denn mein Puls signalisierte mir überdeutlich, dass sich das mit den Nebenwirkungen leider stärker als gewünscht bemerkbar machte. Na gut, ich kann auch zügig Wandern. Auf der perfekt signalisierten Strecke gewannen wir schnell an Höhe und ehe ich mich versah, ging es auch schon an den ersten Abstieg. Ich wusste: Selbst, wenn wenn mir im Aufstieg die Power fehlt, so kann ich doch überdurchschnittlich gut runter rennen. Also liess ich es krachen und schon bald hatte ich mehrere Plätze gutgemacht. Im unteren Teil mutierte der Trail wegen der vielen Regenfälle zum Bachbett und spätestens jetzt war es auch egal, ob man nasse Füsse bekommt oder nicht. Also rein in die Suppe und durch!


Am Talboden angekommen zieht sich der Weg etwas über den Golfplatz und eine kurze Steilstufe nach Tschamut. Dort traf ich auf meine zwei Liebsten. Welch eine Freude und Neubelebung der Energie! Die konnte ich brauchen, denn jetzt wartete der härteste Anstieg des Tages auf mich. Zuerst noch mit ein paar Kehren versehen, endet der offizielle Weg in Maun Traviers, und ein schnurgerader Aufstieg auf Wegspuren entlang des NE-Grats vom Piz Gavradi folgt. Wir sprechen hier von gut 400hm Anstieg über einen Kilometer, bevor es durch die Ostflanke geht, um von dort über Schnee und Blockgelände den Gipfel zu erklimmen. Weglos versteht sich. Ich fühlte mich wie auf einer zünftigen, alpinen Bergtour, was es ja auch ist. Total nach meinem Geschmack! Der Abstieg zur Maighels-Hütte ist dann nicht mehr ganz so wild und ich konnte wieder ordentlich Tempo machen.

Gut verpflegt war ich bereit für den dritten Höhepunkt des Tages, den Aufstieg zum Pazolastock via den Toma-See. Zuerst eher flach, führt der Weg durch eine kleine Schlucht zur Quelle des Rheins mit entsprechend viel Wandervolk. Wir Läufer wurden aber immer sehr freundlich und entgegenkommend behandelt, man feuerte mich an und gab den Weg frei. Danke vielmals dafür! Höchster Punkt des Trails ist aber nicht der Pazolastock mit 2739m sondern der namenlose Punkt 2742. Hier wird das Gelände recht exponiert, wenn auch mit gutem Pfad (T3+ würde ich sagen). Die Veranstalter legen grossen Wert auf Sicherheit und es waren erstaunlich viele Posten stationiert, um den alpin weniger Erfahrenen Unterstützung zu bieten. Jetzt aber ist nach einer kurzen Senke der Pazolastock erreicht und es geht praktisch nur noch runter. Also Beine lockern und ab ins Vergnügen. Bis zum Oberalpass noch im Trailmodus, danach auf einem Fahrweg entlang der Bahnstrecke mit 4er Schnitt versuchen, nochmals ein paar Plätze gutzumachen.

In Tschamut führt die Strecke wieder über den Golfplatz und dann auf der östlichen Talseite, von ein paar kleineren Zwischenanstiegen abgesehen, angenehm geneigt zurück nach Sedrun. Die letzten paar KM leider (und unvermeidbar) auf Teer, bevor es nochmals gute 50 Höhenmeter zurück zum Sportzentrum und damit dem Ziel geht.




Was ist also mein persönliches Fazit zu diesem Wettkampf? Zu allererst: Eine ganz klare Empfehlung! Das OK hat eine top Veranstaltung auf die Beine gestellt und die Trails sind lang, hart, ruppig, alpin, nass, schlammig und teils überhaupt nicht vorhanden. Also genau das, wonach sich mein Herz sehnt. Langweilig und flach kann jeder! Wer auf solche Erlebnisse steht, der sollte sich dringendst in die Startliste für 2022 eintragen.

Mein eigenes Potential konnte ich leider im Uphill überhaupt nicht ausreizen, das war mir im Vorfeld bewusst und spätestens im ersten Aufstieg klar. Damit musste ich im Kopf klarkommen, vor allem, weil ich einige Wochen vorher noch im Malcantone unter anderem am Monte Lema zu viel besseren Leistungen fähig war. Ich weiss aber aus Erfahrung, dass im Flachen und vor allem im Downhill trotzdem immer was geht, und so hat es sich an diesem Tag auch bewahrheitet. Hier ein Auszug der Rangliste der einzelnen Abschnitte. Man sieht schön, wo es hoch und wo es runter geht...

Segmentzeiten


Und hier noch der Auszug aus der Rangliste.

Rangliste


Eindrücke vom #festive500

Die Festive 500 sind eine auf der Trainingsplattform Strava ausgetragene Herausforderung, zwischen 24. und 31. Dezember 500 Kilometer auf dem Velo zu fahren. Mich reizte die Idee schon seit einigen Jahren, konnte sie aber wegen Terminproblemen nie angehen. Dieses Jahr aber waren wir durchgehend zuhause und ich konnte mir die nötige Zeit nehmen. Im Schnitt müssen pro Tag 62.5 Kilometer gefahren werden, doch es empfiehlt sich, am Anfang etwas mehr zu fahren um eine Reserve aufzubauen.


DatumDistanzStrecke und Bike
24.12.202066.36kmUnterer Hauenstein - Bella Ciao Ingenere
25.12.202070.47kmSoyhières - Bella Ciao Ingenere
26.12.2020124.20kmStaffelegg/Oberer Hauenstein - Stevens Xenon
26.12.20208.81kmMit Tochter im Anhänger - Canyon Inflite
27.12.202064.14kmZur Grenze BL/JU bei Delemont - Stevens Xenon
28.12.202030.38kmRund um Muttenz - Bella Ciao Ingenere
29.12.202071.43kmUnterer Hauenstein und Sissacher Flue - Bella Ciao Ingenere
30.12.202047.30km2x Gempen - Stevens Xenon
31.12.202023.18kmGempen - Rocky Mountain Element (Zusätzlich, weil's grad so schön war...)


Ich durfte in diesen Tagen viele wunderschöne Erlebnisse mitnehmen und an meiner mentalen Stärke arbeiten. Die Aussage, der Kopf sei der stärkste Muskel bewahrheitet sich immer wieder. Seien es Regen, Minustemperaturen oder früh Morgens noch bei Dunkelheit aufbrechen, immer ist die eigene Einstellung der Schalter zum Glück. Wegen der dicken Handschuhe gibt es nicht so viele Bilder, aber ich denke, sie geben einen ganz guten Eindruck meiner 8 festlichen Tage.

Unterer Hauenstein
Unterer Hauenstein
Soyhières
Soyhières
Sonnenaufgang bei Möhlin
Sonnenaufgang bei Möhlin
Olten
Olten
Oberer Hauenstein
Oberer Hauenstein
Sonnenaufgang bei der Grenze BL/JU
Sonnenaufgang bei der Grenze BL/JU
Mein Stevens Xenon
Mein Stevens Xenon
Regentag am Birsfelder Hafen
Regentag am Birsfelder Hafen
Anfahrt zum Unteren Hauenstein
Anfahrt zum Unteren Hauenstein
Unterer Hauenstein im Schnee
Unterer Hauenstein im Schnee
Blick ins Oberbaselbiet
Blick ins Oberbaselbiet
Mystische Stimmung bei Büren
Mystische Stimmung bei Büren
Auf dem Gempen
Auf dem Gempen
Ausblick vom Gempen
Ausblick vom Gempen

Der GempenMan

Letzten Samstag bot sich mir unerwartet die Möglichkeit, eines meiner Hinterkopf-Projekte kurzfristig zu verwirklichen. Wegen der Absage von allen Triathlon-Wetterkämpfen, bei denen ich 2020 gemeldet war, wollte ich meinen privaten Triathlon zuhause veranstalten. Wer mich kennt, der weiss, dass dabei natürlich möglichst viele Höhenmeter im Spiel sein müssen. Was läge also näher, als die Strecken auf den Gempen zu legen?

Aus diversen Gründen (Herbst, Temperaturen, Trainingsstand) beschloss ich, eine Distanz zwischen OD und MD zu planen. In der Folge kam dabei der GempenMan Short heraus:
- Schwimmen 1500m
- Velo 3x Gempen (55km/1500hm)
- Rennen 1x Gempen (15km/500hm)

Das Schwimmen
Für mich im Vorfeld ein Thema, welches mit vielen Fragezeichen versehen war. Ich bin 2020 ausser einem Versuch, im Thunersee nicht zu ertrinken, genau 0 (null) Meter geschwommen. Interessanterweise ging es im 25er Becken des Hallenbad Muttenz aber besser als gedacht, ich bin die gesamte Distanz ohne Pause in immerhin 1:48 auf 100m durchgeschwommen. Das ist nicht schnell, aber auch kein Treibholz. Nach dem Schwimmen zog ich gleich meine Veloklamotten an und fuhr die 300m zu mir nach Hause, um die Schwimmsachen zu deponieren.

Hallenbad Muttenz


Das Velofahren
Die drei Gempenbefahrungen waren so geplant, dass ich mich möglichst wenig auf vielbefahrenen Strassen aufhalten muss. Der erste Aufstieg von Muttenz her führt über die für Autos gesperrte Strasse durch den "Langen Strick" via Schönmatt zum Gempen, danach Abfahrt über Nuglar - Sichteren nach Liestal. Bei der Psychiatrischen Klinik gehts über die Schauenburg-Strasse zurück zum Gempen. Erneute Abfahrt, diesmal nach Dornach und über die Hochwald-Strasse mit etwas Verkehr und übel steil erneut hoch. Zum Schluss nochmals über den Langen Strick zurück nach Muttenz.

Anstieg zum Langen Strick
Einsame Waldstrasse beim Langen Strick
Auf der Schönmatt
Gempen #1
Bei Nuglar
Aufstieg Schauenburgertal
Schöne Herbstfarben im Schauenburgertal
Bei den Stollenhäusern
Gempen #2
Die Strasse nach Hochwald
Von Hochwald nach Gempen
Gempen #3


Ich fühlte mich auf dem Velo sehr wohl, auch weil ich es recht locker anging - sofern man bei Steigungen von 10 bis 15% und einer minimalen Übersetzung von 36 zu 32 von locker sprechen kann. Glücklicherweise habe ich dieses Jahr schon einige Kilometer und auch Höhenmeter in die Beine gekriegt... :-)

Ankunft T2


Der Berglauf
Wie üblich freute ich mich auf den Schlussgang des Triathlons. Laufen ist für mich Freude an der Bewegung und fühlt sich einfach natürlich an. Trotzdem wählte ich die kürzestmögliche Version, auf den Gempen zu kommen, schliesslich sprechen wir vom GempenMan Short, und 15km und 500hm für die Laufstrecke reizen diesen Begriff schon ordentlich aus. Aufgrund der nicht vorhandenen triathlonspezifischen Vorbereitung wie auch des Genusses von alkoholischen Getränken am Vorabend war ich etwas langsamer als normal unterwegs. Freude hat es trotzdem gemacht und ich konnte das Lauf-Erlebnis ein bisschen länger geniessen.

Die Rütihard
Einsame Waldwege
Die Schönmatt-Treppe
Nochmals zu den Stollenhäusern
Gempen #4
Schön wie immer :-)

Dort "hinten oben" war ich schon ganz oft ;-)


Das Beste kommt zum Schluss
Unterwegs hatte ich viel Zeit, mir über den Gempen, Triathlon und die Welt Gedanken zu machen. Viele Leute mussten dieses Jahr ihre sportlichen Pläne begraben oder neu definieren. Es wurden nur wenige Triathlons ausgetragen. Wie wäre es also, wenn ich mein Erlebnis auch anderen Athleten ermöglichen könnte? In mir reifte der Gedanke, einen quasi "virtuellen" Wettkampf durchzuführen. Jeder kann nach Anmeldung zum von ihm gewünschten Zeitpunkt antreten. Der Wettkampf ist self supported und verlangt Organisations- und Orientierungstalent. Ich stelle den Hinterhof unseres Hauses als Wechselzone zur Verfügung und führe eine Liste der Finisher. Und als Belohnung spendiere ich ein Finisher-Bier.

Das Resultat meiner Überlegungen ist die Webseite GempenMan, wo Du Dich über den Anlass informieren und registrieren kannst. Es würde mich freuen, Dich hier in Muttenz am GempenMan zu treffen.




Gempen Challenge 2020 completed

Gestern Sonntag, 26. Juli konnte ich meine Gempen Challenge 2020 abschliessen. Wie schon in vielen vergangenen Jahre lautet das Ziel, zwischen 1. Januar und 31. Dezember mindestens 52 Mal auf dem Gempen - genauer genommen: beim Aussichtspunkt Restaurant "Gempenturm - aus eigener Kraft angekommen zu sein.

Dieses Jahr war ich sehr motiviert und konnte regelmässig Befahrungen bzw Belaufungen verbuchen. Der erste Eintrag in meiner Liste stammt vom Freitag, 3. Januar. Mehrfach war ich auch mit meiner Tochter im ToutTerrain SingleTrailer oben. Das ist dann unter "hartes Training" zu verbuchen :-)

GC20-52 - yeah!


Wie das Schickal es so will, kommt das komische Ende auch noch: Bei der Abfahrt auf dem Trail oberhalb der Stollenhäuser hat es mir den Reifen seitlich aufgeschlitzt. Ist mir noch nie passiert. Liegt vielleicht daran, dass der Reifen schon etwas sehr stark abgefahren ist. Wollte ihn eigentlich bei Gelegenheit vom Mech ersetzen lassen (bin zu faul & blöd einen Tubeless zu montieren). Tja...

Das kommt davon, wenn man abgefahrene Reifen verwendet