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Furkalauf 2014

Gestern war mal wieder ein Tag, an dem Tom "Wir-rennen-über-Mittag-auf-den-Gempen" und ich eine unserer grossartigen Ideen in heroische Taten umsetzten, was nach letztem und vorletztem Jahr schon fast eine Tradition geworden ist.

Dieses Mal wurde Tom von der Idee inspiriert, von Oberwald nach Andermatt zu rennen; en détail bedeutet das: Start am Bahnhof Oberwald (VS) (1377m), danach Aufstieg auf den Furkapass (2436m), weiter zur Sidelenhütte (2708m) und Albert-Heim Hütte (2543m) und wieder runter nach Andermatt (1447m). Da unterdessen der Herbst angebrochen ist, mussten wir schnell einen Termin finden und für Dienstag war das Wetter relativ gut. Relativ heisst in diesem Fall: Es ist kein Regen prognostiziert!

So kam es also, dass wir gegen acht Uhr nach dem obligaten Käffeli und Gipfeli auf der Autobahnraststätte "Gotthard" das Auto in Andermatt parkierten und den Zug der Matterhorn-Gotthard-Bahn Richtung Oberwald - Abfahrt 08:37, Ankunft 09:10 - bestiegen. In Oberwald (VS) wurden wir sogar ein klein bitzeli von der Sonne beschienen...

Start in Oberwald (VS)
Start in Oberwald (VS)


Der Weg zur Passhöhe führt der Rhone entlang zuerst flach, dann stetig steigend durch den Wald und eine Schlucht nach Gletsch. Kurz bevor wir die ebendortige Ebene erreichten, stand eine einsame Gämse auf dem Trail und wollte partout nicht zur Seite gehen.

Naturbegegnung
Naturbegegnung


In Gletsch dann ein paar Männer, welche die Gebäude winterfest machten und ansonsten einfach: Nichts. Es war niemand zu sehen und praktisch kein Verkehr auf der Strasse. Wer diesen Platz schon einmal an einem schönen Sommerwochenende erlebt hat, der kann sich die Ruhe fast nicht vorstellen.

In Gletsch mit Blick zum Hotel Belvedère und Furkapass
In Gletsch mit Blick zum Hotel Belvedère und Furkapass


Der Trail folgt jetzt der Bahnlinie zur Station Tiefenbach, wo sich der Scheiteltunnel der DFB befindet. Für uns Läufer aber folgten jetzt 300 steile Höhenmeter zum Furkpass, welchen wir genau 2 Stunden nach dem Abmarsch erreichten.

Furka Passhöhe
Furka Passhöhe


Im Restaurant Furkablick genehmigten wir uns Mais-Tomaten-Suppe mit Cola und Käffeli, danach nahmen wir den Weg zur Sidelenhütte unter die Füsse. Bei der Hütte angekommen beginnt der anspruchsvollste Teil des Trails: Der sogenannte "Nepali Highway" führt blauweissblau markiert zur Albert-Heim Hütte und kann mit ein paar netten Kraxel- und Blockkletterstellen aufwarten. Kurz vor der Albert-Heim Hütte kommt man am Ausläufer des Tiefengletschers dabei, was vor allem bei schönem Wetter sicher landschaftlich sehr reizvoll sein wird.

Auf dem Nepali Highway (1)
Auf dem Nepali Highway (1)


Auf dem Nepali Highway (2)
Auf dem Nepali Highway (2)


Tiefengletscher
Tiefengletscher


Bei der Albert-Heim Hütte geht es gute 500hm runter bis zum Furka Höhenweg (bzw Teil des Urschner Höhenwegs), und bei dem kleinen Stauwehr dann in leichtem auf und ab (die Höhenmeter kumulieren sich...) am Blauseeli und Lutersee entlang bis kurz vor Rossmettlen, wo der Weg steil die Flanke herunter zum Golfplatz von Andermatt führt. Auf der ganzen Strecke sahen wir von Süden her die Regenfront, welche aber interessanterweise immer auf der Südseite des Urserentals hängenblieb und uns verschonte. Da haben wir Glück gehabt (und der Wetterbericht recht, welcher genau diese Lage prognostizierte (rainSPOT).

Vom Golfplatz war es dann nur noch ein Katzensprung bis ins Dorfzentrum von Andermatt, wo wir uns das wohlverdiente Feierabendpanaché gönnten.

Furka-Höhenweg
Furka-Höhenweg


Blick über Andermatt
Blick über Andermatt


Am Ziel des Tages :-)
Am Ziel des Tages :-)


Für die Statistik:
- Streckenlänge: 34km
- Positiver Höhenunterschied: 1840m
- Maximale Höhe: 2708m
- Zeit in Bewegung: 06h24m
- Zeit total: 07h22m
- Spass an der Bewegung: Grenzenlos

Strecke des Furkalauf 2014
Strecke des Furkalauf 2014

Hiebers Bergzeitfahren

Am letzten Samstag sah ich zufällig in einer Zeitung ein Inserat, welches für das "Hiebers Bergzeitfahren" im Schwarzwald warb: Streckenlänge 9.2km, 450HM von Kandern nach Marzell. So etwas passt mir natürlich perfekt in den Kram, da für Sonntag recht schönes Wetter angesagt war und ein bisschen Härte gut für Körper wie Geist ist.

Also fanden Melanie und ich uns am Sonntag Morgen gegen 09:30 in Kandern ein. Der Start befindet sich etwas ausserhalb des Ortes an der K6530. Insgesamt waren 66 Teilnehmer gemeldet und der Start war für 10:15 angesetzt, sobald der Linienbus von Marzell passiert hat, denn: Die Strasse wurde für das Rennen komplett gesperrt. Gestartet wurde im 20s Takt mit jeweils drei Fahrern gleichzeitig und die Zeit wurde per Transponder ermittelt.

Die Strasse nach Marzell kenne ich relativ gut, da ich dort schon das eine oder andere Mal gefahren bin. Ich wusste also, dass es nie wirklich steil werden wird und vor allem im unteren Teil sogar ziemlich flach ist. Deshalb, und auch weil ich mal wieder mit damit fahren wollte, wählte ich meine Zeitfahrmaschine Stevens Speed TT mit den Zipp 404 und Flachlandübersetzung. Das passte auch erstaunlich gut bis Marzell, dummerweise war dort aber nicht das Ziel, denn hätte ich mich vernünftig informiert, dann hätte ich auch gewusst, dass sich das jenes oberhalb des Dorfes an der Passstrasse zum Hochblauen befindet. Und ab Marzell wird die Strasse dann steil. Leute, dieser letzte Kilometer hatte es echt in sich! Ich bin sozusagen ortseingangs Marzell schon in den Schlusssprint übergegangen und musste dementsprechend büssen, weil da das Pulver schon verschossen war. Die letzten Meter zum Ziel dann mit Puls jenseits von Gut und Böse und im Ziel fast vom Velo gekippt. Ich kann immerhin guten Gewissens behaupten, dass ich alles gegeben habe :-)

Das Resultat meiner Bemühungen entspricht dann auch den vorgängigen Vermutungen, dass ein Langstrecken-Triathlet gegen reine Radfahrer keine Chance hat:
- Platz 27 von 66 gesamt
- Platz 7 von 15 in der AK Masters 1 M
- 0:25:54,6 gegenüber den 0:21:13,1 des Gesamtsiegers (auch er AK Masters 1 M)

Bin trotzdem zufrieden mit mir und werde sicherlich auch nächstes Jahr wieder bei solchen Rennen antreten, da sie erstens Spass machen und zweitens einen guten Trainingsreiz setzen.