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Rennbericht Landwasser 2009

Vorgeschichte in Kurzform
Im März 2009 mitten in den Vorbereitungen für meinen ambitionierten Frühjahrs-Halbmarathon begann meine Achillessehne Probleme zu machen. Und als der Schmerz weg war, bekam ich eine Entzündung am Fersensporn. Was also macht der Ausdauersportler, wenn er nicht mehr „darf“? Genau, er kauft sich ein nettes Tria-Rädl und geht kurbeln. Dazu noch 1-2x pro Woche im Schwimmbad an der Kraultechnik üben und im Sommer den einen oder anderen Triathlon bestreiten getreu nach dem Motto „naja, solange ich nur ab und zu im Wettkampf renne, wird's den Heilungsprozess der Ferse schon nicht stören“ :-)

Der Wettkampf
Wegen des fehlenden Lauftrainings bin ich ohne grosse Erwartungen an den Landwasser Triathlon gegangen. Auf dem Bike habe ich in den letzten 4 Wochen gut 600km abgespult und so etwas Form vom Lauftraining auf's Rad rübergenommen, da war ich schon etwas optimistischer was den Rad-Split angeht. Schwimmen fehlt mir im Moment einfach noch die Kraftausdauer, das war mir von Anfang an klar.

Am Sonntag morgen bin ich dann also nach Freiburg-Landwasser gefahren, und habe als Frühaufsteher um 08:30 ohne jegliche Verzögerung meine Startnummer (408) abgeholt und das Rad in die Wechselzone eingecheckt. Die (studentischen?) Langschläfer eine Stunde später durften sich dann in der Schlange die Beine in den Bauch stehen :-)

Mit meiner recht hohen Startnummer 408 (es ging bis 512) war ich in der dritten Startwelle um 10:20. Allerdings musste die Wechselzone bis 10:00 geräumt sein damit niemand die Athleten der ersten Startwelle behindert. Also war frösteln angesagt - das Wasser war mit 21° wärmer wie die Luft mit 19°. Einen Neo habe ich nicht und hätte ich für die kurze Strecke auch nicht anziehen wollen. Beim Start war ich in der ersten Reihe und wie üblich war erst mal Einsortieren angesagt. Füsse von links, Hände von rechts, wie immer halt… Mit 0:06:52 war dann das Schwimmen auch schon wieder vorbei und es ging auf die 200m zur Wechselzone. Nach den Erfahrungen mit der Haltbarkeit der Startnummer am Bantiger Triathlon vor zwei Wochen habe ich mir zwischenzeitlich ein Startnummernband besorgt und so ging der Wechsel ordentlich flott und ohne Defekte am Material voran.

Auf dem Rad fährt man zuerst eine kurze Strecke Naturweg bevor es auf die Strasse geht, und dort machte ich dann erst mal ordentlich Druck. Mein Tachometer verweigerte die Teilnahme am Wettkampf und ich beschloss einfach auf mein Gefühl zu hören. Und das sagte: Kette rechts! Nach ca. 5 Minuten wurde ich von einem netten jungen Herrn im grün-weissen Rennanzug überholt, an den hängte ich mich dann erstmal im angemessenen Abstand (es galt Windschattenverbot) und hatte so mein moralisches „Zugpferd“. Leider gerieten wir etwas später in eine Gruppe langsamerer Fahrer und ich musste konnte ihm wegen fehlender Überholmöglichkeiten nicht folgen. Apropos Überholen: Ich wurde glaube ich vier mal überholt und hab selbst weit mehr als hundert einkassiert. Das gab mir dann schon etwas zu denken bezüglich meiner Geschwindigkeit. Zwischenzeitlich wurde ich dann nochmals von jemandem eingeholt und wir lieferten uns die nächsten 10km ein fröhliches Duell, welches um einen dritten Mann in der Endphase verstärkt wurde. So ging es dann mit mächtig Druck zurück zur Wechselzone. Auf dem Naturweg zurück zur Wechselzone wollte ich beim Anbremsen zurückschalten und prompt haute es mir die Kette raus - 100m vor dem Balken. Also ausrollen lassen, vom Rad hopsen und den Rest rennen. Eine gute Vorbereitung für die nächste Disziplin :-)

Meinen Polar Laufsensor hatte ich absichtlich zuhause gelassen, ich wollte einfach auf meine schmerzende Ferse hören und mal schauen, wie sich das Rennen so angeht. Das Tempogefühl ist nach über 3 Monaten ohne Lauftraining ziemlich weg. Ob ich jetzt einen 3:30er oder 4:30er Schnitt renne könnte ich beim besten Willen nicht sagen. Also beschloss ich einfach mal die Pumpe etwas pumpen zu lassen und auf gut Glück loszuheizen. Es muss ziemlich schnell gewesen sein, denn nach ca. 1km holte ich den Mann im grün-weissen Anzug wieder ein, nein, überrollte ihn eher. Ich glaube er hatte bei dem Duell auf dem Bike etwas überzockt. So ging es dann im zick-zack um die anderen Läufer herum weiter, wobei der letzte Kilometer dann doch etwas hart wurde. Aber wie heisst es so schön: Der Schmerz geht - der Stolz bleibt. Also nochmals Druck machen und über die Ziellinie heizen. Geschafft! Ich schnappte mir erst mal einen Becher Wasser und musste mich dann setzen.

Da ich in der dritten Startwelle gestartet war, hatte ich keine Ahnung über meine Platzierung. Meine Uhr hatte den Druck auf den Startknopf ignoriert und wohl erst nach dem Wechsel auf das Rad mit dem Zählen begonnen. Der Veranstalter hat dieses Jahr beschlossen, keine Resultate auszudrucken. Zitat „Die Resultate können im Laufe des Nachmittags im Internet abgerufen werden“. Toll! Normalerweise kann man maximal 1 Stunde nach Zielschluss auf den Listen seine Position einsehen und sich freuen oder auch nicht. Rangverkündigung war auf 15:00 angesetzt - mein Zieleinlauf war um halb zwölf. Sollte ich jetzt noch über 3.5 Stunden warten? Das war mir dann zu dumm und daher fuhr ich nach Hause und habe am Computer den „Reload Button“ gedrückt bis er komplett abgewetzt war. Dann endlich war es soweit: Die Rangliste 2009 war aufgeschaltet. Ich suchte meinen Namen und fand ihn an 23. Stelle im Gesamtklassement der Männer. Ein genauerer Blick zeigte dann aber auch: Ich wurde Zweiter in der AK35! Und ich Depp fuhr nach Hause! An dieser Stelle echt die Bitte an die Veranstalter: Hängt doch die Ranglisten wieder auf. Ich hätte zwar am Nachmittag einen Termin gehabt aber unter diesem Umständen jenen natürlich verschoben. Immerhin wäre es mein erster Pokal gewesen.

So aber fügt sich alles zusammen sodass man im Rückblick wirklich nur sagen kann: Blindflug oder „Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn“

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